Ein Feuerwerk von einem (Hör)Buch!

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Wir schreiben das Jahr 1922. Graf Alexander Iljitsch Rostov wird wegen eines angeblich aufrührerischen Gedichts zu lebenslangem Hausarrest im besten Hotel Moskaus, dem Metropol, verurteilt. Man sollte meinen, dass dies den gerade einmal 30jährigen in tiefste Depression stürzt, doch mitnichten. Der Graf arrangiert sich mit seinen neuen Lebensumständen und lernt im Hotel weiterhin interessante Menschen kennen.
Eine prägende Begegnung ist die mit der kleinen Nina, mit der er sich anfreundet. Er kann nicht ahnen, wie sehr diese Freundschaft sein weiteres Leben prägen wird...
Obwohl der weltgewandte Graf das Hotel nicht verlassen darf, entgeht ihm der Wandel der russischen Gesellschaft und der Welt im Lauf der Jahre keineswegs. Im Hotel lernt er hochgestellte russische Regierungsmitglieder, amerikanische Diplomaten und Künstler kennen, die allesamt seine Nähe und oft auch seinen Rat suchen.
Doch die politischen Veränderungen machen auch vor dem Hotel nicht halt. So wird der langjährige Hoteldirektor, ein Mann der alten Schule, durch einen parteikonformen eingebildeten Schnösel ersetzt, der alles und jeden überwacht und doch am Ende den Kürzeren zieht.
„Ein Gentleman in Moskau“ ist ein durch und durch gelungenes (Hör)Buch. Hans Jürgen Stockerl liest so überzeugend und nuanciert, dass man den Grafen und den Mikrokosmos des Hotels Metropol regelrecht vor sich sieht. Ein interessantes, amüsantes Feuerwerk von einem Buch!