Russische Geschichte zu gutem Essen

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conny bee Avatar

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Graf Alexander Rostov wird zu Hausarrest verurteilt, da er zur begüteten Klasse gehört und somit dem neuen Regierungssystem ein Dorn im Auge ist. Das Hotel Metropol wird von uns an seine Heimat und für fast 12 Stunden auch die des Zuhörers.

Man begleitet Alexander oft in seinen Gedankengängen, isst mit ihm täglich mehrere Mahlzeiten und begleitet seine Unterhaltungen. Er wird sehr gschätzt im Hotel und sein Wissen über Vieles ist unglaublich interessant. Er verliert sich hier oft im Detail, macht dadurch jedoch auch die Geschichte sehr lebhaft, sodass man sich als Zuhörer alles bis ins kleinste Detail vorstellen kann. Hin und wieder auch den Geschmack der Gewürze auf der Zunge. Jedoch zieht sich dadurch die Geschichte natürlich.

Da Alexander durchaus nicht alleine ist, kommt immer wieder Leben in den Roman zum Beispiel durch die kleine Nina, dann auch die große Nina, Schauspieler, wechselnde Funktionäre und vor allem ab der zweiten Hälfte: Sophia. Er gewinnt enge Freunde im Hotel und andere Blickwinkel in die Welt, sodass man nie das Gefühl hat er ist richtig eingesperrt, die Enge des Hotels wird nur an manchen wichtigen Wendepunkten deutlich.

Stück für Stück erlebt man russische Geschichte und wie sie teilweise Leute beeinflusst. An welchen kleinen Veränderungen man manche Dinge festmachen konnte, denn der Graf hatte ja nur einen limitierten Blickwinkel, so vergeht draußen Bürgerkrieg, Weltkrieg und der kalte Krieg. Im Hotel scheint dennoch meist alles gleich, denn der Graf folgt einer ganz genauen Routine.

Der Erzählstil bzw. Schreibstil ist durch das Buch hinweg ruhig und akribisch, dennoch lebendig und konnte fesseln. Graf Alexander Rostov durch sein Leben zu begleiten, war ein tolles Erlebnis.