Großes Kino in einer kleinen Welt

Es beginnt in den zwanziger Jahren. Wo? im weltbekannten Moskauer Hotel Metropol. In diesem Hotel wurde und wird bis heute Geschichte geschrieben. 1922 wird ein Hotelgast, der junge, russische Graf Alexander Rostov, zu lebenslangem Hausarrest verurteilt. Das Pikante an der Sache: Der Graf ist nicht nur Hotelgast, er lebt seit vier Jahren im Hotel Metropol. Und somit wird er den Rest seines Lebens in diesem Hotel zubringen. Als erstes muß er seine Suite mit einer Dachkammer eintauschen. Doch Graf Rostov läßt sich nicht unterkriegen. Für ihn beginnen turbulente Jahre. Denn die Geschichte dehnt sich bis in die fünfziger Jahre. Vor dem Hintergrund der Weltgeschichte knüpft Graf Alexander Bekanntschaften, Freundschaften. Manche Liebelei kommt hinzu. Doch der Graf bleibt sich treu. Ein Gentleman eben.
Obwohl die Geschichte keinen allzu großen Handlungsablauf vorweisen kann, liest sie sich dennoch sehr spannend. Der Autor versteht es, auch banale Dinge sehr gut in die Geschichte einzubinden. Mehr und mehr wird der Leser mitgerissen.
Es ist nur eine kleine Welt, das Moskauer Hotel Metropol. Doch werden menschliche Schicksale über einen langen Zeitraum eingebunden.
Großes Kino eben. Dem Autor Amor Towles kann man nur gratulieren!