Im Goldenen Käfig

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
noeffi Avatar

Von

Graf Alexander Rostov, ein russischer Gentleman im Jahre 1922 wurde nach der Russischen Revolution seiner Bürgerrechte entzogen und zum Exil im Nobel-Hotel Metropol in Moskau verurteilt.
Dort baut er sich zwischen 1922 und 1954 ein neues Leben auf. Während er in einer Kammer unterm Dach haust, scharrt er sich das Hotelpersonal, eine Schauspielerin und ein junges Mädchen um sich und frönt so sein Dasein.
Draußen ändert sich die Welt indess stetig: Russlands Umstrukturierung nach der Russischen Revolution, die fortgeschrittene Technik, der 2. Weltkrieg und der Zwist zwischen den Amerikanern und den Russen. Ganz spurlos zieht dies aber auch an dem Grafen nicht vorbei...

Anfangs lässt sich das Buch eher beschwerlich lesen, da nichts allzu Aufregendes passiert. Es werden auch kaum Emotionen vom Grafen beschrieben. Ab 'Buch 2' ist schon mehr Handlung und im letzten Drittel spitzen sich einige Situationen zu, sodass eine gewisse Spannungskurve entsteht. Zudem gewährt der Autor einen tieferen Einblick in Rostovs Gefühlsleben und sein Charakter verliert im Laufe der Handlung das 'Versnobte'.

Zwischendurch wird die Spannung aber durch politische Diskussionen ausgebremst und man verliert den roten Faden. An manchen Stellen musste ich mich zwingen dranzubleiben.

Im Großen und Ganzen eine interessante Handlung in einer sehr spannenden Zeit. Aufgrund des zähen Anfangs und der trockenen politischen Diskussionen und Informationen, die die Spannung rausnehmen, gibt es solide 3 Sterne von mir.