Mit 52 Trinkgläsern in die Verbannung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
emmmbeee Avatar

Von

Russland 1922. Vom Gericht schuldig gesprochen im Sinne des Anklage, nämlich des gesellschaftlichen Status, ein Aristokrat zu sein, wird der Bonvivant Graf Rostov aus seiner Luxussuite in das bescheidene Hotel Metropol umquartiert, das er nicht verlassen darf. Er kann in sein neues, kaum mannshohes Zimmer nur wenige Besitztümer mitnehmen, aber die wählt er mit Bedacht. 52 Trinkgläser aller Art und ein schwerer Schreibtisch gehören offenbar zum Wichtigsten. Rostov kennt die Seele des Volkes und sichert sich schlau die Gewogenheit seiner neuen Bediensteten. Zwar führt er immer noch ein vergleichsweise bequemes Leben, nur nicht mehr in Freiheit. Mit der Erkenntnis, dass ständige Abschiede und Veränderungen das Leben bis zuletzt ausmachen, kommt eine bittere Wermutsnote hinzu. Vom einstigen Wohlstand kann vermutlich nur noch geträumt werden. Aber wie der Beginn des Buches ahnen lässt, findet Rostov auch hier eine Lösung. Darauf hin deutet immerhin die offene Balkontür, zu der er im Coverbild hinausblickt. Mir gefällt's!