Ein nicht ganz überraschendes Ende.

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lerchie Avatar

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Auf einer Fähre über den Lake Champlain steht eine Frau, Troy Chance, und sieht, wie von der entgegenkommenden Fähre ein Bündel von der Größe eines Kindes ins Wasser geworfen wird.  Sie ist sich sicher, in dem Bündel Augen gesehen zu haben, und ohne zu zögern springt sie über die Reling. Eigentlich ist sie keine besonders gute Schwimmerin, auch wenn sie immer an dem Mini-Triathlon teilnimmt. Und doch erreicht sie fast das Bündel, bevor es untergeht. Sie taucht, zieht es nach oben, und erkennt, dass sie tatsächlich ein Kind in den Händen hält. Sie zieht im mit sehr viel Mühe das hinderliche Sweetshirt aus, knotet mit einer Schnur die Hände des Kindes an ihren Gürtel, und schwimmt mit ihm zum Ufer. Es ist weit, aber sie schafft es, gerade noch. Im Auto überlegt sie, ob sie zur Polizei gehen soll, doch sie will den Jungen, den sie gerettet hat, nicht der Polizei überlassen. So ruft sie nur anonym an und nimmt den Jungen mit nach Hause. Der Junge scheint ein Frankokanadier zu sein, denn wenn er etwas sagt, dann auf Französisch. Erst einige Zeit später erfährt sie von ihm den Namen seines Vaters und seiner Mutter. Sie überlegt, wie sie den Vater des Jungen unauffällig ausfindig machen könnte, denn sie ist sich nicht sicher, ob er hinter der Tat steckt.  Sie entdeckt einen Philippe Dumont, einen Unternehmer, der von Montreal nach Ottawa umgezogen ist, und beschließt ihn aufzusuchen. Mit ihm kehrt sie nach Lake Placid zurück, wo er seinen Sohn abholen will. Doch bittet er sie, ihn wieder nach Ottawa zu begleiten bis der Junge sich eingelebt hat. Troy ist einverstanden, wird von der Polizei verdächtigt, aber auch Philippe wird verdächtigt. Doch Troy glaubt nicht, dass er selbst seinen Sohn entführt hat bzw. hat entführen lassen. Und so bleibt sie ein paar Wochen in Ottawa. Inzwischen geht Paul in die Schule. Er wird von Troy, seiner Vater oder dem Kindermädchen Elise abgeholt. Eines Tages als Troy mit dem Fahrrad ihre Runde dreht, wird sie von einem dunklen Wagen angefahren. Troy ist überzeugt, dass es kein Unfall war…

Haben die Entführer, die immer noch in Freiheit sind, erfahren, dass sie Paul gerettet hat? Mit Paul ist damals auch Philippes Frau Madeline verschwunden.  Und Troy hat heimlich Madeleines E-Mails gelesen und beantwortet, getan als sei sie diese Frau. Hat sie dadurch die Verbrecher auf ihre Fährte gelockt?

Fazit:

Das Buch hat mir ganz gut gefallen. Es ist flüssig geschrieben und lässt sich gut lesen. Allerdings hatte ich etwas mehr Ermittlungsarbeit und Recherchen  der Polizei erwartet.  Aber es gibt verschiedene Arten von Krimis: Erstens die, wo die Polizeiermittlungen die Hauptrolle spielen, und solche, in denen eine Privatperson die Finger im Spiel hat. Hier ist das Zweitere der Fall, auch wenn auf vieles eingegangen wird, das mir nicht sooo wichtig erscheint. Dadurch hat es zwischendurch etwas Längen. Jedoch nimmt es dem Buch nicht die Spannung, die von Anfang an da war. Troy fliegen ihre Ermittlungsergebnisse nicht von alleine zu, sie muss dafür recherchieren, im Internet und später auch in der realen Welt. Allerdings bekam ich langsam einen Verdacht, der sich aber nur teilweise bestätigt hat. Auf jeden Fall kann ich das Buch weiterempfehlen.