Der Alltag ist ein Wunder

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baumbartos Avatar

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"Ein Jahr voller Wunder" ist ein besonderes Buch. Julia ist erst elf Jahre alt, als sich ihr Leben ändert. Die Erdrotation verlangsamt sich. Plötzlich hat der Tag nicht 24, sondern 30 Stunden. Und das hat Folgen. Ich sage das oft im Scherz: "Mein Tag könnte viel mehr Stunden haben...", aber das Buch macht bewußt, was das für die Natur und uns Menschen bedeutet. Diese Teile sind gut recherchiert und ich kann mir gut vorstellen, daß die Auswirkungen so wären. Ich interessiere mich sehr für Umweltthemen.

Im Mittelpunkt der Handlung steht das amerikanische Mädchen Julia, welches gerade in dieser turbulenten Zeit erwachsen wird. Karen Thompson Walker hat gleichzeitig eine Dystopie und einen Entwicklungsroman geschrieben. Julia verliebt sich das erste Mal, wird aber auch gleich mit schweren Problemen konfrontiert. Sie kann nicht unbeschwert aufwachsen.

Die Menschen teilen sich auf in "Uhrzeiter" und "Echtzeiter". Aber die "Echtzeiter", welche sich an die neuen Verhältnisse anpassen, sind eine Randgruppe. Julias Familie hat viele Sorgen zu bewältigen: Eheprobleme, aber auch Krankheit.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, und ich habe es bereits meiner Frau und vielen Freunden empfohlen. Man merkt erst, wie schön der Alltag ist, wenn er in Gefahr ist. Es gibt kein typisch-amerikanisches Ende, bei welchem dann "alles wieder gut" ist. Auch das finde ich sehr gut! Ich werde dieses Buch bestimmt ein paarmal verschenken.