Ein wunderbares Buch

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malacia Avatar

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Dieser Roman ist außergewöhnlich. Obwohl eigentlich nicht viel passiert, ist man fasziniert von der Vorstellung "Was wäre wenn?" und der ruhigen Erzählung einer erwachsenen Julia, die auf die Ereignisse um ihren 12ten Geburtstag zurückblickt. Sie lebte zu dieser Zeit mit ihren Eltern in Kalifornien und erlebt die epochiale Katastrophe der sogenannten "Verlangsamung". Im Laufe der Monate verlängern sich Tageslicht und Nachtdunkelheit auf jeweils rund 60 Stunden. Die Gründe sind nicht bekannt - viele Mumaßungen machen die Runde. Der Leser wird Zeuge von umwälzenden Naturveränderungen, Pflanzen verdorren, Wale stranden, Vögel sterben und Lebensmittel und Energie werden knapp. Desweiteren gibt es große soziale Spannungen zwischen Anhängern der Echtzeit und der starren 24-Stunden Uhrenzeit. Es bleibt der Fantasie des Lesers überlassen, welche ökologischen, sozialen und okonomischen Änderen tatsächlich nach einer solch radikalen Umweltveränderung eintreten würde.
Auch im Lebensumfeld der jugendlichen Julia ändert sich vieles - Freundschaften enden, erste Liebe blüht auf, die Eltern stecken in einer Ehekrise.

Mich haben der ausgewogene Erzählstil, die interessante Idee und die handelnden Personen überzeugt: "Ein Jahr voller Wunder" ist ein Buch-Highlight des Jahres 2013!