Mehr Potenzial als tatsächliche Tiefe

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pagesbyjessi Avatar

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Der Schreibstil der Autorin war insgesamt flüssig, allerdings gab es immer wieder offensichtliche Rechtschreib- und Grammatikfehler, die den Lesefluss gestört haben. Zudem konnte mich die Erzählweise nicht wirklich fesseln – mir fehlte die sprachliche Tiefe, die eine dichte Atmosphäre oder emotionale Bindung zu den Charakteren ermöglicht hätte.
Ein großes Problem für mich war die fehlende Charakterentwicklung. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Protagonisten wirklich wachsen oder sich verändern. Besonders die Unterschiede zwischen den beiden männlichen Figuren, Cilian und Roran, waren oft nicht klar erkennbar. Beide wurden abwechselnd freundlich und fürsorglich, aber auch arglistig dargestellt, was für mich teils widersprüchlich und verwirrend wirkte.
Die Geschichte begann mit einem starken Auftakt, verlor danach aber an Tempo. Ein großer Teil des Buches zog sich für mich eher schleppend dahin, während die eigentliche Haupthandlung – der Krieg zwischen den beiden Völkern – im Hintergrund blieb. Stattdessen rückte die Liebesgeschichte zunehmend in den Fokus, was für meinen Geschmack etwas erzwungen wirkte. Erst gegen Ende nahm die Spannung wieder drastisch zu, doch dieser mitreißende Part machte leider nur einen kleinen Bruchteil der gesamten Handlung aus.

Fazit
Leider konnte mich Ein Königreich der Zerstörung nicht überzeugen. Weder die Charaktere noch die Handlung konnten mich wirklich fesseln, und auch die sprachlichen Schwächen haben meinen Lesegenuss getrübt. Trotz des dramatischen Cliffhangers am Ende wird mich die Reihe wohl nicht weiter begleiten.