Eine Frau geht ihren Weg

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grü ni Avatar

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Lüneburg 1960
Anna hat einen ganz besonderen Job. Sie ist die erst Avon- Beraterin in der Bundesrepublik Deutschland. Die junge Frau kann es kaum glauben.
Jedoch wird Anna von Selbstzweifel geplagt. Anna ist eine hübsche Frau, aber sie leidet unter ihrem exotischem Aussehen. Anna hat italienische Wurzeln. Obwohl sie schon viele Jahre in Lüneburg lebt, fühlt Anna sich nicht dazugehörig. In der Ehe mit Benno gibt Probleme. Er ist durch die Arbeit im eigenen Möbelhaus kaum zu Hause.
Zum Glück gibt es ihre lebensfrohe Schwiegermutter.
Margarethe ist Anna eine enge Vertraute, die ihr mit Rat und Tat zur Seite steht. Margarethe ermutigt Anna, beruflich einen Neuanfang zu wagen. Die fast 13 jährigen Zwillinge sind aus dem Gröbsten raus und Benno ist mit sich und seinem Geschäft beschäftigt.

Als ich den Klapptext gelesen habe, musste ich an eine gute Bekannte der Familie denken. Sie hat auch als Avon- Beraterin gearbeitet.
Das Buch beginnt mit einem Prolog.
Die Andeutungen das es Probleme in der Ehe von Anna und Benno gibt, sowie die Verbitterung ihrer Eltern, haben meine Neugier geweckt.
Vom ersten Moment an, waren mir Anna, ihre Kinder und die Schwiegermutter sympathisch. Margarethe ist goldig.
Für Annas Eltern konnte ich lange keine Sympathie entwickeln. Es war schlimm zu lesen, wie kaltherzig die Mutter Anna gegenüber ist und der Vater dieses Verhalten geduldet hat.
Der Schreibstil von Kristina Engel ist flüssig gepaart mit einem gewissen Humor, was das Lesen sehr angenehm macht. Dank der präzisen Beschreibungen, konnte ich mir alles gut vorstellen. Das Cover gefällt mir gut und ist der Geschichte entsprechend gestaltet.
Die Autorin beschreibt den Aufschwung der Wirtschaft und den einsetzenden Fortschritt. Dabei vergisst Kristina Engel die Vergangenheit nicht. Die Autorin geht auf die Folgen des zweiten Weltkrieges, welche die einzelne Protagonisten davon getragen haben, ein. Sehr gut hat mir die Dramatik der letzten Kapitel gefallen. Es ist ein gelungener Roman.