Beruf kommt von Berufung

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ilonar. Avatar

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„Ich sah meiner Mutter dabei zu, wie sie Teller aus dem Schrank nahm. Vielleicht versuchte sie auf eine andere Art als ich, an unserer Brücke zu bauen. Vielleicht kamen wir zwar aus verschiedenen Richtungen, arbeiteten aber an derselben Brücke.“
Zwei Menschen, Tochter und Mutter, zwischen denen Unverständnis und Sprachlosigkeit Raum gegriffen haben, erleben eine sich langsam abzeichnende Annäherung. Schon in ganz jungen Jahren will die Tochter (und Ich-Erzählerin) an anderes Leben leben als die Mutter für Sie vorgesehen hat. Teddis Wunsch seit jeher: sie möchte Möbel suchen, finden, restaurieren und wieder verkaufen. Sie möchte einen Laden eröffnen, dort ihre selbst gestalteten und wieder hergerichteten Fundstücke verkaufen und die Käufer, ihre Kunden, glücklich machen. Nach vielen Jahren und Irrwegen gehört ihr schließlich dieser Laden, doch das Leben hält so manches Hindernis für die sympathische Protagonistin bereit.
In der Leseprobe deutet sich ein Roman an, der auf zwei Zeitschienen, der Gegenwart und der vergangenen Jugendzeit, agiert. Schon allein dieses Stilmittel macht mir Lust auf das Buch, denn meist entsteht durch diesen Schreibstil eine innere Spannung, die dem Ganzen sehr gut tut. Das scheint hier auch wunderbar zu gelingen und die Autorin verknüpft dieses Stilmittel zudem mit einer sehr angenehmen und bildhaften Sprache.
Rundherum scheint mir der Roman ein Lesevergnügen zu werden.