Ende gut, alles gut?

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wal.li Avatar

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 So halb ausgestiegen, doch mit Schulden belastet, übernimmt Killian einen Job. Eine halbe Millionen Pfund soll das bringen und er wäre alle Sorgen los. Es hört sich auch ganz einfach an: Die drogenabhängige Ex-Frau eines Millionärs hat ihre eigenen Kinder entführt und Killian soll sie finden und besonders die beiden Mädchen zurückbringen. Leider irrt sich die junge Frau in einer Sache und damit löst sie aus, dass Killian, dem Sucher, noch ein Vollstrecker hinterher geschickt wird.

Killian, der für die Unterwelt arbeitet, der Tinker, der eigentlich ein ganz normales Leben führen möchte. Dieses Leben soll ihm dieser ertragreiche Job sichern. Ganz logische Gedankengänge. Doch leider läuft fast wie im wirklichen Leben nicht alles so wie geplant. Der Verfolger wird zum Verfolgten. Er wird neugierig und versucht hinter die Dinge zu blicken, wodurch er seinem Opfer näher kommt als es gut für einen Verfolger sein kann. 

Mit Spannung verfolgt man beim Lesen diese Entwicklung. Ungewiss, zu wem man halten soll. Die Mutter, die tatsächlich Drogen nimmt, sind da die Kinder nicht wirklich beim Vater besser aufgehoben. Fast meint man Killian solle seinen Job erledigen. Doch geschickt versteht es der Autor mit den Sympathien des Lesers zu spielen. Da baut er eine Winzigkeit ein, die eine große Wirkung entfaltet. Der Leser wird überzeugt, seine Meinung zu überdenken. Und während des furiosen Finales sind die Rollen klar verteilt. Doch nach dem langsamen Aufbau erfolgt das Ende schnell und überhastet. Und die Kühle, die sich durch das Buch zieht, lässt den Leser seltsam unbeteiligt. Eine gute Story, die es zu erzählen lohnt, weil sie aus dem üblichen Thriller-Angebot herausragt, die jedoch nur zum Teil zu überzeugen wusste.