Freund oder Feind?

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harakiri Avatar

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Diese Frage stellt sich beim Lesen des Buches öfters.

Rachel ist mit ihren zwei Töchtern Claire und Sue auf der Flucht vor ihrem Ehemann Richard. Zuerst wird einem der Eindruck vermittelt es geht um einen normalen Sorgerechtsstreit. Doch weit gefehlt. Richard versucht mit allen Mitteln, seine Töchter zurück zu bekommen und geht dabei über Leichen. Als alle Stricke reißen heuert er Kilian an, den Besten im Aufspüren von Menschen. Doch dieser findet bald heraus, dass wohl mehr hinter der ganzen Sache steckt.

Rasante Verfolgungsjagden halten den Leser in Atem. Dabei muss auch mal der "Gute" was einstecken und kommt auch nicht ohne Kratzer aus der Affäre. Die Idee einen Killer hinter dem Ermittler herzuschicken fand ich neu und originell. Auch wie die beiden sich bekriegt und gegenseitig ausgetrickst haben.

Adrian McKintys Schreibweise ist locker und flüssig und mit einem gewissen Quäntchen Humor, was mir sehr gefallen hat. Seine Charaktere beschreibt er lebensecht und anschaulich, so dass zu keiner Zeit der Eindruck von Flachheit entsteht. Eher im Gegenteil, man kann sich die Menschen gut vorstellen und wird schnell warm mit ihnen. Besonders die Pavee - eine Art Zigeuner in Irland. Wortkarg, aber starker Zusammenhalt und sehr gut beschrieben, so dass auch der Laie gleich weiß worum es geht.

Was mir nicht gefallen hat war das offene Ende. Hier hätte ich mir einen klaren Abschluss gewünscht. Aber wer weiß? Vielleicht treffen wir ja Kilian bald mal wieder?