Zwiespältiger letzter Job

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nathanielle Avatar

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Killian findet Leute, die nicht gefunden werden möchten und er ist gut in diesem Job. Trotzdem hat er ihn aufgegeben und ein Architekturstudium angefangen, als er ein Angebot bekommt, dem er nicht wiederstehen kann. Eine halbe Million um die Ex-Frau von Richard Coulter und deren zwei Töchter zu finden.

 

Als ein russischer Profikiller ins Spiel kommt, der die Frau nicht nur finden sondern auslöschen soll, wird Killian stutzig und fragt sich, ob es hierbei um mehr geht als um eine Familienangelegenheit.

 

Adrian McKinty, ein gebürtiger Ire, der zunächst in den Staaten weilte und mittlerweile in Australien lebt, schreibt über einen Menschen, der auch keine rechte Heimat hat. Sein Protagonist Killian ist zwar in Nordirland geboren, aber als nichtsesshafter Traveller (auch Tinker oder Pavee genannt). Als er nach einem langen Aufenthalt in den USA nach Irland zurückkehrt, versucht er sich häuslich niederzulassen, scheitert aber. Er ist nirgendwo richtig zu hause.

 

Ich weiß auch jetzt, nachdem ich das Buch komplett gelesen habe, noch nicht, ob es mir gefällt oder nicht. McKinty schreibt stellenweise sehr derb und beschreibt Grausamkeiten (Folter und Mord) und die skrupellosen Täter sehr drastisch. Andererseits romantisiert er – zumindest teilweise – das Leben der Tinker und seine Landschaftsbeschreibungen scheinen auch mit Weichzeichner aufgenommen worden zu sein.

 

Das Buch hat ein offenes Ende – so viel darf man wohl sagen, ohne etwas vorwegzunehmen. Ob ich einen eventuellen zweiten Teil lesen würde, kann ich nicht sagen. So zwiespältig war ich nach einem Buch schon lange nicht mehr.