Interessante Geschichte mit etwas (zu) viel Glück

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
alinecharly Avatar

Von

Margarete ist Jüdin und arbeitet für einen hochrangigen SS Offizier. Als die Villa ausgebombt wird, bleibt sie die einzige Überlebende. Kurzerhand beschließt sie die Identität der verhassten Tochter ihres Dienstherren anzunehmen und nach Leipzig zu flüchten. Sie lebt in ständiger Angst entdeckt zu werden, denn ihre beiden „Brüder“ würden die Lüge jederzeit enttarnen. Als Wilhelm Huber, der Sohn ihres ehemaligen Arbeitgebers sie entdeckt, fürchtet sie das schlimmste. Doch seltsamerweise verrät er sie nicht. Stattdessen nimmt er sie in sein Leben in Paris auf. Kann sie ihm wirklich vertrauen? Und wieso riskiert er alles um sie zu schützen?

Die Autorin hat es geschafft eine unglaubliche Spannung aufzubauen. Durch die bildhafte Sprache konnte man sich förmlich in die damalige Zeit hineinversetzten und hat einen Einblick in die Angst der Menschen vor dem Nazi Regime erhalten. Zu Beginn konnte man richtig mit Margarete mitfiebern und hat einfach nur gehofft, dass sie es schafft nicht entdeckt zu werden. Gleichzeitig bekommt man einen Eindruck vom Leben in Deutschland und Frankreich in der Mitte des zweiten Weltkrieg. Grundsätzlich hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Gegen Ende wurde es mir allerdings etwas zu unglaubwürdig. Es lief alles einfach etwas zu glatt für Margarete und bei dem riskanten Spiel hätte ich erwartet, dass sie viel früher auffliegen. Vor Allem der Schluss war für mich nicht wirklich realistisch. Auch hätte es mir gefallen, wenn die Charaktere sich im Laufe der Geschichte etwas mehr entwickelt hätten. Gerade Wilhelm hatte aus meiner Sicht eine gute Chance seine Denkweisen zu ändern, doch leider ist es dazu nicht mehr gekommen. Alles in allem war das Buch trotzdem sehr interessant und ich würde es allen Fans von historischen Liebesbüchern jederzeit empfehlen. Zumal es relativ kurz und damit auch recht schnell zu lesen ist.