Ein Mann namens Querkopf

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wal.li Avatar

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Erst seit sechs Monaten ist Ove Witwer und er kann und will sich einfach nicht an die Situation gewöhnen. Immer noch steht er um viertel vor sechs auf, kocht Kaffee für sich und seine Frau und macht seinen Kontrollgang, um sich über die Katze und andere Nachbarn zu ärgern. Und nun haben sie ihm auch noch gesagt, dass sie ihn bei der Arbeit nicht mehr brauchen. Ove hat den Haken schon ausgesucht, der ihn zu seiner Frau bringen soll. Allerdings muss er dem neuen blonden Trottel von nebenan vorher noch den Anhänger rückwärts einparken.

Ein melancholischer aber lustiger Beginn eines Romans. Ove ist nicht beneidenswert, seine Frau vor kurzem verstorben und nun mit 59 in Frührente geschickt, er weiß nicht mehr, was das alles noch soll, er fühlt sich einsam und überflüssig. Den neuen Nachbarn hilft er nur widerwillig, nachdem sie seinen Briefkasten umgemäht haben, sollen sie sein Grundstück nicht noch mehr beschädigen. Über die Kleinigkeit zu essen, die ihm die Kinder als Dankeschön bringen, kann er sich nicht freuen. Doch die Herausforderung des überforschen Mercedesfahrers nimmt Ove gerne an, da kann er einfach nicht anders. Und wieder sind die neuen Nachbarn zur Stelle. Und so sorgen Ove und die neuen Nachbarn gleich zu Beginn für so manchen Schmunzler und machen den Leser neugierig, welche sinnvollere Funktion der Haken bekommen könnte. Vielleicht werden Ove, die neuen Nachbarn und die Katze noch so etwas wie eine Familie. Ove, der warmherzige Querkopf, der endlich über seinen Schatten springt, eine schöne Vorstellung.