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alpenfan Avatar

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Wenn man denkt, dass in diesem Buch die Fronten klar sind, hat man sich gewaltig getäuscht.
Klar ist, das Buch beschreibt in bester Happy-End-Vorgabe die Entwicklung eines älteren Mannes vom einsamen Kontrolleur der Nachbarschaft zum be- und geachteten Mitglied der Wohngemeinschaft.
Klar ist auch, dass der Autor alle Klischees bedient, die man sich nur vorstellen kann, von der schweren Jugend bis zur großen Liebe des Lebens, von der nimmermüden lebenslustigen Nachbarin bis zum schwulen Jungen, vom heldenhaften Helfer bis zum Nachbarn, der immer gerade das ist oder hat, was man braucht.
Trotzdem liest man dieses Buch und liest und liest .... und kann dem Autor dies alles verzeihen. Ein unerklärliches Phänomen! Normalerweise würde mich eine derartige Vorhersehbarkeit langweilen und ich würde den Autor für mich abwählen. Nicht so hier.
Was macht also dieses Buch aus? Vielleicht dieser Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, der vieles erklärt. Vielleicht der große Rahmen um die ganze Geschichte - Ove will auf verschiedene Arten seinem Leben ein Ende setzen! Oder vielleicht doch dieser herrliche Schreistil, ein wenig skurril und lächerlich, aber doch immer ernsthaft.
Allein die Interaktion zwischen Ove und der Katze ist ein Lesen diese Buches wert.
In mir hat es jedenfalls bleibende Erinnerungen hinterlassen und mich zu vielen tiefergehenden Gedanken veranlasst.