Das Leben ist etwas Sonderbares

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gisel Avatar

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Ove ist das Schreckgespenst der Eigentümergemeinschaft in der Siedlung: Jeden Morgen macht er seinen Kontrollgang und prüft, ob kein Besucherparkplatz mehr als 24 Stunden belegt wurde, ob Fahrräder richtig aufgeräumt sind und ob niemand bei der Mülltrennung geschlampt hat. Er ist der selbsternannte Hüter aller Regeln, und er kennt keine Gnade. Doch Ove plant, seinem Leben ein Ende zu setzen: Er vermisst seine Frau Sonja, die vor einem halben Jahr verstarb; und nun hat ihn seine Firma unversehens in den Vorruhestand versetzt.
Doch alle Versuche, sich das Leben zu nehmen, verlaufen ins Leere. Denn er muss plötzlich einen Anhänger rückwärts einparken, einem Nachbarn helfen, ein Fahrrad zu reparieren, Heizkörper entlüften, einen ohnmächtigen Mann von den Schienen holen und vor dem einfahrenden Zug retten und noch vieles mehr. Dabei muss er noch den Rhythmus der Katze beachten, die sich in sein Leben einquartiert hat. Immer wieder vertröstet er seine Sonja, dass er noch was zu erledigen muss, bis er wieder zu ihr kommen kann.
Mit viel Situationskomik schildert Fredrik Backman Oves Bemühungen, sich wieder mit seiner Sonja zu vereinigen, und warum das nicht klappt. Anfangs fragt man sich, wie man einen solchen Rechthaber überhaupt mögen kann, doch im Laufe des Buches wächst einem Ove sehr ans Herz. Das Buch liest sich leicht, und dem Autor gelingt es, Humor und Ernst in einem angenehmen Verhältnis zu mischen und Ove mit all seinen Macken sympathisch darzustellen.
„Trauer ist etwas Sonderbares.(…) Liebe ist etwas Sonderbares.(…) Das Leben ist etwas Sonderbares.“ Diese drei Feststellungen streut der Autor über die letzten Seiten des Buches. Davor hat er sich überzeugend zu diesen Themen ausgelassen, dass mich diese Geschichte sehr berührt hat. Für mich ist es eines der besten Bücher dieses Jahres.
Eindeutige 5 Sterne und eine unbedingte Lese-Empfehlung!