Ein Mann namens Ove

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biest Avatar

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Zum Inhalt:

Ove ist 59 Jahre alt und ein Perfektionist. Täglich macht er seine Kontrollrunde durch die Siedlung, schreibt Falschparker auf, kümmert sich um die Mülltrennung und ölt regelmäßig seine Arbeitsplatte. Die Freundschaft zu seinem Nachbarn Rune ist schon vor einiger Zeit in die Brüche gegangen. Rune hat sich einfach einen BMW gekauft, das kann Ove, der seinen Saab heiß und innig liebt, einfach nicht verstehen. Als seine Frau vor einem halben Jahr starb, sein Chef ihn in Rente schickt und in der Nachbarschaft eine ausländische Familie einzieht, gerät sein perfektes Leben ins Wanken. Früher war alles besser, denkt er sich, mit den Neuerungen die das Leben täglich mit sich bringt, kommt er nur sehr schwerlich zurecht. Er versucht sich mehrfach das Leben zu nehmen, aber zum Glück hat das Schicksal Anderes für ihn vorgesehen. Die neuen Nachbarn tun ihr Übriges dazu.

Meine Meinung:

Die Geschichte erinnert mich stark an die Serie "Monk" und an meinen Vater, der denkt auch, wenn er sich nicht drum kümmert, tut es keiner :-)
Eine wirklich lustige und rührende Geschichte zugleich, was das Alter und die Einsamkeit doch mit einem machen können.
Der Autor verarbeiten in dem Roman zudem sehr viele aktuelle Themen wie z.B. Homosexualität, Alzheimer, Krebs, den Verlust eines Kindes, Selbstmordversuche und vieles mehr.
Da es doch überwiegend ernste Themen sind, versteht es der Autor trotzdem seine Leser zum Schmunzeln oder gar zum Lachen zu bringen, denn der Humor kommt in diesem Buch auf keinen Fall zu kurz.

Die Charaktere sind sehr schön dargestellt, jeder hat ein komplett anderes Wesen und man glaubt fast dass man die Menschen persönlich kennt, da sie sehr real gezeichnet sind. Auch die Siedlung in der Ove lebt ist sehr bildlich dargestellt.
Mit der Katze hat Frederik Backman den Lesern gezeigt wie wichtig und wertvoll Tiere sein können.

Das Cover gefällt mir gut, es spiegelt die Einsamkeit wider, in der sich Ove für lange Zeit befindet. Der Schreibstil ist sehr flüssig und lässt sich gut lesen. Ich weiß nicht was es genau ist, aber skandinavische Bücher haben etwas ganz Besonderes.
Die kurzen Kapitel, wo jedes eine eigene Überschrift hat die auf das Thema hinweist, finde ich sehr gelungen.
Die Thematik ist aus dem wahren Leben gegriffen, das finde ich gut. Denke auch dass sich viele mit Ove identifizieren können, aber ich bezweifle das diese Leute das Buch auch lesen würden.

Fazit:
Eine glasklare Leseempfehlung für jeden der das Alphabet beherrscht. Jedem anderen empfehle ich ein Hörbuch oder einen Vorleser :o) Ein wirklich tolles Buch, zum Schmunzeln, Lachen und vor allen Dingen zum Nachdenken.