Ein Mann namens Ove

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courfeyrac Avatar

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Ein Mann namens Ove weiß nicht, was für ein netter Kerl er eigentlich ist. Stets in sich gekehrt mit einer gewissen Scheu vor anderen Menschen versucht er alles in Ordnung zu halten. Sowohl in seinem Haus, als auch in der Siedlung. Auf andere wirkt er pedantisch. Andere scheinen ihm unfähig zu logischem Denken. Doch was für ein guter Mensch er eigentlich ist, das weiß er nicht und das sehen auch nur wenige.
Die Frau, die ihr Leben lang an ihn geglaubt hat und immer das Beste an ihm gesehen hat ist nun tot. Deshalb sieht auch er keinen Sinn mehr darin weiterzuleben. Doch dann kommt immer wieder etwas dazwischen.
Wo man anfangs nur einen verbitterten alten Mann erwartet eröffnet sich plötzlich ein komplexer, liebenswerter Charakter. Eine wahre Entdeckungsreise beginnt. Man entdeckt Ove, wie er aufs Neue die Welt entdeckt und die Welt ihn.
Die Geschichte entwickelt sich auf wunderbare Weise. Wie die Schichten einer Zwiebel sind die Kapitel. Manchmal scheint schon etwas durch, was dann aber erst später klar wird. Die Schreibweise ist angenehm. Man fühlt sich Ove ganz nah, fühlt mit ihm, und steht doch daneben und beobachtet. Die Gedankengänge erschließen sich oft erst bei der zweiten Erwähnung. So gibt es eine großartige Episode im Buch, in dem das Leben zweier Männer anhand der Autos, die sie besessen haben, beschrieben wird.
Es ist eins der Bücher, die einen in ihren Bann ziehen und die man am Ende zufrieden zur Seite legt ohne sich zu fragen, was hätte sein können...