Ein Mann namens Ove und ein großartiges Buch

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theonlytruth Avatar

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Mit "Ein Mann namens Ove" ist Fredrik Backman ein großartiges Erstlingswerk gelungen, gefüllt mit einer Unmenge Humor, Weisheit und Gefühl. Es ist eines der besten Bücher, die ich im letzten Jahr gelesen habe, vielleicht das Beste.

Handlung:
Ove ist ein 59-jähriger Reihenhausbewohner. Er ist penibel, streitsüchtig und einsam. Seine große Liebe, Sonja, ist vor kurzem an Krebs gestorben. Mit ihrem Tod ist auch er ein Stück weit gestorben. Als er dann auch noch von seiner langjährigen Arbeitsstelle gekündigt wird, sieht er keinen Sinn mehr in seinem Leben. So versucht er sich auf verschiedene Arten das Leben zu nehmen. Wären da nicht die aufdringlichen neuen und alten Nachbarn, die ihn immer wieder kurz davor abhalten, ohne dass sie es überhaupt merken. Und dann noch diese Straßenkatze, die plötzlich meint, seine Mitbewohnerin werden zu wollen.

Personen:
Ove ist zwar ein verbitterter Paragraphenreiter, aber trotz allem verdammt sympathisch. Vielleicht ist es seine Prinzipientreue, von der man sich selbst wünscht, dass es sie heute noch etwas öfter gäbe, vielleicht aber auch einfach sein großes Herz, was er immer wieder für einen kurzen Moment zeigt.
Die anderen Personen in Oves Umfeld sind bunt gewürfelt. Wichtig sind da vor allem die neuen Nachbarn, eine hochschwangere Iranerin, die in Ove nur das Beste sieht, ihr Mann, der weder rückwärts mit einem Hänger einparken, noch ein verklemmtes Fenster reparieren kann, sowie deren beide Töchter.
Die Personen sind abwechslungsreich und liebevoll gezeichnet. Auf ihre eigene Art sind auch sie alle sehr liebenswürdig.

Bewertung:
Das Buch hat mir hervorragend gefallen. Der Humor, mit dem Backmann Ove beschreibt, bringt einen oft zum Schmunzeln und das ein oder andere mal auch zum Lautlachen. Es gibt aber auch Momente, an denen das Buch um Ove mich sehr berührt hat.

Anhand der Schreibweise der Geschichte kann man sich gut in Ove hineinversetzen. Ich hab nicht wenige Male in den letzten Tagen selbst das Gefühl gehabt, einen kleinen Ove in mir zu haben, der sich über gar so unnötige Dinge aufregen kann. In der Hinsicht hat Backmanns Bestseller vielleicht auch einen erzieherischen Aspekt.

"Ein Mann namens Ove" verdient die vollen fünf Sterne. Da mir so gar nichts negatives einfällt, würde ich diesem genialen Buch auch eine glatte 1,0 als Schulnote zusprechen. Wann kann ein Buch über einen griesgrämigen alten Mann schon einmal so viel Lebensfreude ausstrahlen.