Ein wirklich wundervolles Buch!

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Ove ist der typische unangenehme Nachbar: unfreundlich, pedantisch, humorlos. Jeden Morgen dreht er einen Kontrollgang durch die Reihenhaussiedlung und ahndet Regelverstöße aller Art. Als im Nachbarhaus eine vierköpfige Familie einzieht, wird Oves Geduld auf eine harte Probe gestellt. Die hochschwangere pakistanische Ehefrau lässt sich so gar nicht von Ove einschüchtern und auch die dreijährige Tochter hat keineswegs Angst vor Ove, sondern findet ihn ausgesprochen lustig.
Dabei will Ove nur in Ruhe gelassen werden und sich endlich das Leben nehmen. Denn vor sechs Monaten ist seine geliebte Frau Sonja an Krebs gestorben und jetzt hat Ove mit 59Jahren auch noch seine Arbeit verloren. Für ihn ist das Leben absolut sinnlos geworden. Doch ständig werden seine ausgeklügelten Suizidmethoden durch Störungen vereitelt.
Während das aktuelle Geschehen eher humorvoll beschrieben wird, wird Oves Geschichte parallel dazu durchaus ernsthaft erzählt. Der Wechsel zwischen diesen beiden Handlungsebenen und Stimmungen ist absolut gelungen. Und am Ende findet man den ursprünglich so unausstehlichen Ove ausgesprochen liebenswert. Aber das ist er dann ja auch auf seine Weise…
Ein wundervolles Buch, das die tragische Geschichte eines Außenseiters erzählt. Nur zwei Menschen sehen die wahren Qualitäten dieses mürrisch wirkenden Mannes: seine verstorbene Frau Sonja und Parvaneh, die temperamentvolle Nachbarin. Beide sind Vermittlerinnen zwischen Ove und der Umwelt, denn ohne Dolmetscher versteht Ove die Menschen nicht und die Menschen verstehen Ove nicht. Aber das – denkt Ove - liegt natürlich an der Ignoranz der Anderen…
Mein absolutes Lieblingsbuch in diesem Jahr, das ich sicher auch verschenken werde – aber nicht mein Exemplar!