Perfekte Urlaubs- oder Feierabendlektüre!

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trinity 41 Avatar

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Ja, Schweden können nicht nur spannende Thriller. Das muss ich nach dieser vergnüglich-traurigen Urlaubslektüre mit Tiefgang wirklich zugeben.
Mein Gemütszustand wechselte von Kapitel zu Kapitel von "himmelhoch jauchzend" zu "zu Tode betrübt" und wieder zurück...

Oves Charakterisierung war für mich zum Brüllen komisch, weil ich viele Oves kenne und auch ein bisschen Ove in mir steckt. Mit dem Unterschied vielleicht, dass ich im Morgengrauen keine Kontrolltouren durch das Viertel unternehme, um zu prüfen, ob irgendwo eingebrochen wurde und ob die Fahrräder ordentlich im Schuppen verwahrt sind. :-)

Ove ist mir im Laufe des Buches sehr ans Herz gewachsen - mit all seinen Schrullen und kuriosen Verhaltensweisen.
Sagte ich kurios? Ja, das sind sie zumindest auf den ersten Blick. Der Roman bietet aber auch einen Blick hinter die Kulissen in Form von passend eingestreuten Rückblenden. Wie ist Ove zu dem Menschen geworden, der er ist?
Wie hat sich sein Verhalten im Laufe der Jahre geändert?
Unter Anderem haben sicherlich ein Autounfall mit schweren Folgen und der frühe Verlust seiner geliebten Sonja ihren Teil dazu beigetragen.
Dennoch schaffen es seine Nachbarn, sich immer wieder "unmöglich" anzustellen und seine Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen.
Und so kommt es, dass Ove seine Selbstmordversuche nie in die Tat umsetzen kann und Teil der Gemeinschaft wird.
Bis... zum unvermeidbaren, sehr traurigen und doch versöhnlichen Ende.

Fazit:
Der Roman ist einerseits zum Brüllen komisch, andererseits aber auch tief traurig. Er lebt von der Ambivalenz des Protagonisten und der wunderbar klaren, einfachen Sprache, die versucht, Oves Gedanken einzufangen.
Ein wunderbares Buch für alle, die schrägen Humor mit Tiefgang lieben!