Ueberraschend tiefgründig

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keke Avatar

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Schon auf den ersten Buchseiten wurde mir klar, Ove ist genau der Typ Nachbar, den niemand haben möchte.
Sein Leben wird durch feste Regeln bestimmt und auf seine Umwelt wirkt er eigenbrötlerisch und unfreundlich.
Täglich macht er Kontrollgänge in der Siedlung in der er wohnt, wacht akribisch über die Einhaltung von Regeln wie Mülltrennung, schreibt Falschparker auf und räumt falsch abgestellte Fahrräder weg.
Durch Rückblicke, die dem Leser Oves gesamtes Leben bis hin zur Gegenwart beschreiben erfährt man jedoch schnell, dass er keineswegs einfach nur unfreundlich und eigenbrötlerisch ist, sondern das sein ganzes Wesen das Ergebnis seines gesamten Lebensweges ist.
Dann zieht eines Tages in das Reihenhaus neben Ove eine junge Familie ein und weder die schwangere Parvaneh, noch ihr Mann und die zwei kleinen Mädchen lassen sich von Oves unfreundlicher Art einschüchtern. Immer wieder bitten sie Ove um Hilfe und langsam öffnet sich Ove und wandelt sich vom unfreundlichen Eigenbrötler zum hilfsbereiten Nachbarn und Freund ohne allerdings seine unverwechselbare ruppige Art gänzlich zu verlieren. Und genau das ist es, was dieses Buch ausmacht.
Einmal angefangen hatte ich das Buch in zwei Tagen ausgelesen. Es war flüssig zu lesen und eine wunderbare Mischung aus Komik gepaart mit ernstem Hintergrund. Ove wuchs mir von Seite zu Seite mehr ans Herz und das er trotz des Wandels, den er im Verlaufe des Buches durchmacht seine unverwechselbare ruppige Art bis zum Ende nicht verlor, hat mir besonders gut gefallen. Zum Schluss habe ich das Buch mit Tränen in den Augen zugeklappt, denn obwohl das Ende in sich schlüssig war, kam es doch überraschend. Ich hätte Ove gerne noch ein Stück in seinem Leben begleitet und werde dieses besondere Buch uneingeschränkt weiterempfehlen.