Zwischen Heulen und Lachen

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mammutkeks Avatar

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Einen Mann wie Ove möchte man eigentlich nicht als Nachbarn: Immer muss alles genau so funktionieren, wie er es bestimmt. Das Fahren in der Straße zwischen den Reihenhäusern ist verboten - und so dringt Ove auch darauf, dass dieses Verbot auch eingehalten wird. Und auch die Mülltrennung ist für den 59jährigen eine Herzenssache. Genau wie die Ordnung ...
Doch nach und nach wird einem Ove immer sympathischer - je mehr von seiner Geschichte offenbart wird. So ist er erst seit kurzem Witwer, seine Frau Sonja ist nach jahrelanger Krankheit gestorben. Außerdem hat sein Chef ihm nahegelegt, doch "beruflich kürzer" zu treten, sprich in Rente zu gehen.
Deshalb sind die morgendlichen Runden in der Nachbarschaft auch ein Ritual, mit dem er versucht, mit seinem völlig veränderten Leben klar zu kommen. Wären da nicht die Störungen durch "die Katze" und die neue Nachbarin. Hochschwanger, offensichtlich nicht schwedisch, mit einem trotteligen Mann "gesegnet", der noch nicht einmal einen Anhänger rückwärts einparken kann und zwei weiteren Töchtern, die den "Onkel" Ove nach und nach für sich vereinnahmen.
Nach und nach wird die Lebensgeschichte von Ove erzählt - und hierin wird deutlich, wie er zu dem geworden ist, der er nun ist. Und dass er eigentlich sehr viele liebenswerte Seiten hat.
Spätestens nach 40 Seiten hatte ich mich in Ove verliebt - und mir gewünscht, ihn als meinen Nachbarn zu haben (wobei mein jetziger Nachbar auch ein wunderbarer, sehr hilfsbereiter und toller älterer Herr ist).
Vieles an der Geschichte von Fredrik Backman hat mich zum Lachen gebracht, einiges zum Heulen - und ich war mehr als traurig, als das Buch dann viel zu schnell zuende gelesen war. "Ein Mann namens Ove" gehört auf jeden Fall zu den Buch-Highlights dieses Jahres!