Zum Teil war Corona dann doch für was gut...

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savashanim Avatar

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...oder eben doch nicht, wie der ernste Hintergrund dieser humorvoll verpackten Geschichte zeigt. Es geht um häusliche Gewalt, die immer noch von vielen als Privatsache verharmlost wird und die während der Coronazeit ein ganz neues Level erreicht hat. Allerdings hat es die Beseitigung der Leichen im Roman auch vereinfacht. Es wäre interessant gewesen, wie die Geschichte im normalen Leben vonstatten gegangen wäre.
Sally, eine britische Hausfrau, erlebt genau das. Ihr Ehemann war schon immer gewalttätig, mit ihm dauerhaft in der Wohnung eingesperrt zu sein, führte dazu, dass die Pfanne ihrer Granny eine ganz neue Funktion erfüllen sollte. Bei den Überlegungen, wie sie die Leiche entsorgen soll, erkennt sie bald, dass sie mit ihrem Problem nicht allein ist. Ein einzigartiger Club wird gegründet und es entsteht eine besondere Freundschaft unter den Nachbarinnen.
Dass in einer Nachbarschaft vier Frauen Opfer häuslicher Gewalt werden ist sicher nicht unwahrscheinlich. Dass alle zeitgleich in Notwehr ihre Partner töten wohl eher schon. Aber es ist ein fiktives Werk, spannend und teilweise sogar witzig geschrieben und ich habe immer mit den Frauen gefiebert, dass sie nicht doch noch erwischt werden. Das Ende war dann nicht ganz überraschend, aber dennoch rund.
Interessant ist vor allem das Nachwort der Autorin mit Zahlen, Fakten und den Gedanken, warum das Buch in der Corona-Zeit spielt.