Opas Jugend

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sissidack Avatar

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Nachdem wir Jahrzehnte lang von der Offensive in der Normandie aus der Sicht der Alliierten informiert wurden, hat mich sehr interessiert, wie diese wichtige geschichtliche Phase aus Sicht eines deutschen Soldaten abgelaufen ist. Nach der Leseprobe habe ich den Eindruck, dass es hier leider zum allergrößten Teil um die Jahre der Gefangenschaft in Amerika geht. Wie der Großvater diese Jahre noch in Erinnerung hat und seine Erlebnisse von einer längst vergangenen Zeit aufarbeiten wird. Diese Reise von Deutschland nach Amerika im Alter von über 90 Jahren ist ein Abenteuer. Ein Abenteuer, welches der alte Mann mit seinem Enkel unternimmt. Im Verlaufe dieser Unternehmung kommen sich die beiden Männer mehr nahe als in all den Jahren bisher. Für meinen Leseeindruck bedeutet dies die Öffnung einer ganz neuen Perspektive für den Buchinhalt. Zwischenmenschliche Beziehungen zwischen Großvater und Enkel werden weiterentwickelt bzw. sogar neu erarbeitet. Ein Verstehen von Eigenheiten, Marotten und Problemen im Leben, die eine Generation überspringen werden sind aufgezeigt.
Zum Stil von Herrn Köhler ist zu sagen, dass er mir einige Probleme bereitet. So finde ich die oft verwendete Bezeichnung der "Alte" irgendwie grob. Oft sind die Wechsel des Handlungsablaufes von der Gegenwart in die Vergangenheit verwirrend. Zwingend aus dem bisher gelesenen bin ich auf die Erlebnisse des "Alten" in seiner Kriegsgefangenschaft gespannt.