Reise in die Vergangenheit

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aennie Avatar

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Am Ende des Lebens werden plötzlich für viele Menschen Dinge, Orte, Ereignisse aus der Vergangenheit wieder wichtig. An manches möchte man sich vielleicht gerne noch einmal erinnern, anderes wartet seit Jahrzehnten in irgendeiner dunklen Ecke darauf, ob es noch einmal ans Tageslicht gerät. So geht es auch Martins Großvater, der 1944 als amerikanischer Kriegsgefangener in die USA gebracht wurde. 70 Jahre später begibt er sich mit seinem Enkel Martin auf Spurensuche nach Texas, „so lange er es noch kann“. Am Beginn der Leseprobe begeben sich die beiden auf ihre Reise, es deutet sich ein Wechsel aus Rückblenden, Handlung der Gegenwart und Bezug auf das Familienleben insgesamt der Protagonisten an. Sprachlich ruhig und unprätentiös wird der Leser mitgenommen.
Dieser Roman interessiert mich sehr. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass naturgemäß nicht mehr viel Zeit bleibt, das Thema Kriegsgefangenschaft der Eltern oder Großeltern aufzuarbeiten, ist das Thema auf der individuellen Ebene denke ich in vielen Fällen etwas, das verborgen geblieben ist, weggeschoben wurde, einfach nicht mehr thematisiert und nur in „ausgewählten Episoden“ dem Rest der Familie bekannt ist. Von daher beneide ich Martin ein wenig um diese Chance und würde sehr gerne erfahren, wie es weitergeht.