Nicht vergessen

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raschke64 Avatar

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Franz macht als sehr alter Mann eine Reise mit seinem Enkel nach Amerika. Es ist kein verspäteter Urlaubstrip, sondern eine Reise in die eigene Vergangenheit. Franz war Kriegsgefangener in Amerika und möchte die Orte von damals besuchen...

Das Buch ist vielschichtig. Zum einen wird die Geschichte einer Familie erzählt, Franz als Jugendlicher bis zum alten Mann, aber auch über Franz‘ Tochter und Enkel. Gleichzeitig ist es aber auch Zeitgeschichte und ein unheimlich starker und bewegender Bericht über die Menschen in den amerikanischen Gefangenenlagern. Materiell ging es ihnen sehr gut, im Gegensatz zur Heimat mussten sie nicht hungern, hatten Freizeitaktivitäten und eine gute Versorgung. Es ist aber auch der Bericht darüber, wie einzelne ihre Verblendung ablegten und sich entwickelten.
Das Buch ist nicht leicht zu lesen. Vor allem in den Anfangszeiten verwirrte mich der schnelle Wechsel zwischen den Erlebnissen von Franz im Lager und seinen Jugenderinnerungen mit dem Bruder. Hier hätte mir eine bessere Kennzeichnung gefallen. Doch insgesamt empfand ich es als ein sehr lesenswertes Buch.