schöne Idee, schlechte Umsetzung

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onepoundofbacon Avatar

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Die Leseprobe von "ein mögliches Leben" versprach einen Roadtrip mit Enkel und Großvater durch die Staaten und einen noch unklaren historischen Hintergrund, was mich gleich begeistert hat, denn ich finde die Beziehung zwischen Großeltern und Enkeln ist eine ganz Besondere, die leider nicht genug Aufmerksamkeit bekommt.

Vielmehr ist es aber ein Buch, das sich mit den Leben von Opa, Mutter und Sohn befasst, die sich durch die Reise durch Amerika annähern. Die Geschichte des Opas Franz, der als Kriegsgefangener durch verschiedene Lager in verschiedenen Staaten geschickt wurde, dient scheinbar nur dem Zweck, dass sich die Familienmitglieder letztlich wieder versöhnen.

Und da wären wir auch schon beim Erzählerischem:
der Grundgedanke der Geschichte ist gut, und scheinbar hat der Autor auch versucht, das alles so authentisch wie möglich darzustellen (ist selbst durch Amerika gereist und hat Zeitzeugen befragt), leider schafft er es überhaupt nicht, dem ganzen Leben einzuhauchen.
Alles wirkt statisch, zu den Figuren kann man keine Verbindung aufbauen, und die Sprünge von Gegenwart zu Vergangenheit und umgekehrt, gelingen ihm einfach nicht.
Der Autor versucht Letztere einfließen zu lassen, was dazu führt dass man bestimmte Sätze anfängt mehrfach zu lesen, weil man versucht herauszufinden, in welchen Jahr man sich gerade befindet.
Das alles hätte man einfacher mit Paragraphen lösen können.

Kurzum: Ich kann das Buch nicht empfehlen. Es ist sehr langatmig, was bei der Prämisse schon fast eine Kunst ist. Ich musste mich wirklich zwingen es zu beenden und das ist schon lange nicht mehr vogekommen.