Im Norden nichts Neues

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"Wenn wir uns ein neues Leben aufbauen wollen, müssen wir das alte beenden."

Verlagsseitig als "neue Serie von Nummer 1-Bestsellerautor K. P. Wolf" angekündigt, bietet "Das Versprechen" nicht wirklich Neues und schon gar nichts Eigenständiges an.
Im Gegenteil: ohne Kenntnisse aus den "Sommerfeld-" und "Rupert undercover-" Trilogien dürfte der Einstieg in "Ein mörderisches Paar" durchaus schwer fallen.

Die Protagonisten sind allesamt alte Bekannte: es geht mal wieder um den extrem selbstverliebten Serienkiller Dr. Bernhard Sommerfeldt und um seine Fast- und ehemalige Miet-Ehefrau Frauke. Mit dabei ist natürlich auch die Haupt-Kommissarin A. K. Klaasen; im Vergleich zu den älteren Ostfriesen-Krimis verliert sie aber leider immer mehr an Profil und Tiefe. Schade.
Auch die weiteren hinlänglich bekannten Charaktere, wie z.B
Frank Weller, die neue Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz, Marion Wolters und auch Rupert bleiben eher klischeehaft und farblos.

Der Autor Klaus Peter Wolf setzt konsequent auf Altbewährtes: als Leser bekommt man - wie erwartet - abgedrehte, mit viel Tempo erzählte Krimikost mit jeder Menge Lokalkolorit. Die Geschichte an sich ist dabei allerdings völlig überzogen konstruiert, zeitweise absurd und wenig glaubhaft.

In den bisherigen Büchern des Autors gefiel mir besonders sein mit viel nordfriesischem Wortwitz durchsetzter Schreibstil; inzwischen gerät der Humor aber zunehmend flacher.

Ein wirklicher Neustart ist mit dem mörderischen Paar nicht gelungen, teilweise nervt der selbstgerechte Sommerfeldt, eine Identifikation mit seinem moralisch äußert bedenklichen Weltbild fällt mir schwer.

Ganz nette, schnell zu lesende Lektüre für Zwischendurch, aber - für die Folgebände - bleibt viel Luft nach oben.