Ein ungleiches Gespann

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takabayashi Avatar

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Bei der Thames Valley Police in Oxford gibt es einen neuen DI, R. Wilkins sein Name. Doch unseligerweise gibt es im Revier schon einen anderen DI R. Wilkins, Verwechslungen sind da geradezu vorprogrammiert. Und so landet versehentlich der Neue, DI Ryan Wilkins am Tatort im vornehmen College, nicht - wie geplant - DI Ray Wilkins, selbst Oxford-Absolvent. Ryan, zwar geboren in Oxford, ist aber in eher bildungsferner Familie mit gewalttätigem Vater in einem Trailer-Park aufgewachsen, wohingegen Ray aus gehobenen Verhältnissen stammt, er ist der Sohn einer wohlhabenden, nigerianisch-britischen Familie.
Die beiden müssen nun zusammenarbeiten, woraus der Krimi seinen Reiz zieht. Die beiden können zuerst gar nicht miteinander, doch allmählich lernen sie die Fähigkeiten des jeweils anderen zu schätzen und werden zwar nicht gerade Freunde, raufen sich aber einigermaßen zusammen.
Ryan ist zwar ungebildet, aber hochintelligent und ein scharfer Beobachter. Obwohl der Autor ausführlich seine eher abstoßenden Manieren und seine ungehobelte Sprechweise darstellt, schafft er es irgendwie doch, dem Leser diesen jungen Mann ans Herz wachsen zu lassen, der außerdem ein äußerst liebevoller, alleinerziehender Vater ist.
Von dem Culture-Clash zwischen den Welten der beiden Protagonisten lebt dieser Krimi, aber auch von der Schilderung der schnöseligen Oxforder Gesellschaft vor dem Hintergrund dieser altehrwürdigen Universitätsstadt. Und natürlich auch von einem spannenden Kriminalfall, obwohl die Einführung der beiden Ermittler im ersten Band dieser Reihe naturgemäß einen großen Raum einnimmt. Mir hat's gefallen und ich bin sehr gespannt, wie es mit diesem Ermittlerduo weitergeht. Inspector Morse ermittelte ja auch in Oxford, vielleicht sind Wilkins & Wilkins seine zeitgemäßen Nachfolger. Wie die Krimiautorin Val McDermid meinte: Move over Morse!