Hawthorne und Horowitz

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buecherfan.wit Avatar

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In “Ein perfider Plan“ geht es um den Mord an Diana Cowper, die genau an dem Tag, an dem sie mit einem Bestattungsunternehmer ihre Beerdigung bespricht, in ihrem Haus erdrosselt wird. Als die Polizei nicht weiterkommt, schaltet sie Daniel Hawthorne ein, der früher Inspektor war und inzwischen als Privatdetektiv Aufträge übernimmt. Er wendet sich an den bekannten Autor Anthony Horowitz, weil er möchte, dass die Geschichte als Buch erscheint. Horowitz lehnt zunächst ab. Hawthorne ist ihm nicht besonders sympathisch. Dann ist er aber doch interessiert und bleibt dabei, obwohl ihm immer wieder Zweifel kommen, vor allem, weil Hawthorne ihn nicht ausreichend mit Informationen über den Fall und seine eigene Person versorgt.
Zunächst sehen beide genau wie die Polizei das Motiv in einem Unfall, der 10 Jahre zurückliegt. Diana Cowper hatte damals einen Unfall verursacht, bei dem ein Junge starb und der andere schwer verletzt und für immer behindert überlebte, weil Cowper ihre Brille nicht getragen hatte. Sie wurde freigesprochen, obwohl sie Unfallflucht beging, um der Karriere ihres berühmten Sohnes, des Schauspielers Damian Cowper nicht zu schaden. Dann gibt es einen weiteren Mord, der auf eine ganz andere Spur verweist. Horowitz ermittelt inzwischen eigenmächtig selbst und bringt sich in Lebensgefahr.
Anthony Horowitz hat einen spannenden Kriminalroman nach dem Vorbild des großen Sir Arthur Conan Doyle geschrieben, in dem er dessen Ermittler Sherlock Holmes und Doctor Watson imitiert. Die Besonderheit an diesem Roman ist, dass Horowitz gleichzeitig der real existierende Autor und Teil der Fiktion ist – mit allem was an Fakten dazugehört. Da werden die Titel seiner Romane genannt und die Tatsache, dass er ein Dreh- und Jugendbuchautor ist, dessen Bücher verfilmt werden, was dem Ganzen zusätzlich Authentizität verleiht. Das habe ich zuletzt bei dem kolumbianischen Autor Juan Gabriel Vásquez, Die Gestalt der Ruinen gesehen, der genauso gekonnt mit Wahrheit und Fiktion spielt. Mir hat die Geschichte gut gefallen.