Horowitz meets Horowitz

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miss marple 64 Avatar

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Horowitz scheint gerne mit klassischen Detektiv- Figuren zu experimentieren-hat er doch sein Publikum schon mit „neuen“ alten Sherlock Holmes Geschichten begeistert, trifft er einen Hercule Poirot in seinem Detektiv Atticus Pünd in „Die Morde von Pye Hall“ und eröffnet nun mit „Ein perfider Plan“ eine Krimireihe um den Privatdetektiv Daniel Hawthorne. Wie jeder große Detektiv der klassischen Krimilektüre bekommt auch er einen Compagnon-nämlich den Schriftsteller selbst. Welch geniale Idee, sich selbst eine Rolle zu geben- wenn auch nicht neu, denn auch Arthur Conan Doyle und George Simenon bedienten sich dieser künstlerischen Freiheit.
Horowitz soll einen Roman über den jüngsten Fall Hawthrones schreiben- nur langsam nähern sich beide dem gemeinsamen Projekt an, tasten sich vorwärts, mittenhinein in die Ermittlungen rund um den Tod von Diana Cowper- die kurz vorher noch ihre eigene Beerdigung in Auftrag gegeben hat. Wurde sie von ihrer Vergangenheit eingeholt? Hawthrone, der als Berater der Polizei agiert, arbeitet sich in Agatha-Christie-Manier voran, immer begleitet von „seinem“ Schriftsteller, der neben der beobachtenden Tätigkeit auch den einen oder anderen Geistesblitz hat. Bis er sich selbst in höchste Lebensgefahr begibt.
Hier treffen sich zwei Figuren, die sich erst noch ein bisschen beschnuppern müssen, aber schon bald ein tolles Ermittlerteam abgeben werden. Krimi-Fans, die traditionelle Ermittlungen mögen, werden mit Horowitz‘ neuer Reihe spannend unterhalten. Bleibt zu hoffen, dass der Autor nun auch bei diesem Projekt bleibt, denn eigentlich hoffte ich, dass „sein“ Sherlock auch irgendwann noch eine Fortsetzung erfahren hätte.
Ein großes Lob verdient der Insel Verlag für die Cover-Idee: Der bedruckte Leineneinband gefällt mir sehr.