Besser erst hinten lesen

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pajo47 Avatar

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Ein Krimi, der 1954 spielt. Ein realer geschichtlicher Hintergrund ist zugrunde gelegt. Verfassungsschutzpräsident Otto John verschwindet und taucht in der Ostzone wieder auf. Es ist unklar, ob er freiwillig dorthin gegangen ist oder ob er verschleppt wurde. Philipp Gerber, der als Emigrant in den USA Mitglied des CIC war, ist wieder nach Deutschland zurückgekehrt und ist nun Kriminalhauptkommissar beim BKA. Er bekommt von höchster Stelle den Auftrag sich auf Johns Spur zu setzen. Er ist dafür prädestiniert, weil er mit Eva Herden liiert ist, die bei dem Vorgang eine undurchsichtige Rolle spielt.

"Besser erst hinten lesen", habe ich als Überschrift gewählt. Damit meine ich die Zeittafel hinten im Buch, die Auskunft über die geschichtlichen Vorgänge gibt. Noch besser ist es vielleicht, bei Wikipedia unter dem Stichwort Otto John nachzulesen. Man kann dann die Vorgänge im Buch besser einordnen.

Ralf Langroth hat einen leicht lesebaren Text verfasst. Nur manchmal wird das Ganze etwas verwirrend. Da findet man sich dann nicht mehr so ganz einfach unter den verschiedenen Geheimdienstabteilungen auf deutscher oder amerikanischer Seite zurecht. An einigen Stellen scheint bei Langroth die Fantasie mit ihm durchgegangen zu sein, als er die geschichtlichen Lücken mit fiktiven Personen und doch recht unwahrscheinlichen Abläufen ausgefüllt hat.

Ein Krimi (Thriller würde ich ihn nicht nennen), der einem nebenbei einen gewissen geschichtlichen Eindruck der damaligen Zeitverhältnisse vermittelt und der unterhaltsam zu lesen ist.