Ein Stück Geschichte

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bookworld91 Avatar

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Der historische Krimi „Ein Präsident verschwindet“ befasst sich mit dem realen verschwinden von Otto John, Verfassungsschutzpräsident in der BRD, im Jahr 1954 und wir die Untersuchungen abgelaufen sein könnten.
Im Roman befasst sich der Sicherungspolizist Philipp Gerber mit der Geschichte hinter Johns Verschwinden. Dabei spielen Verschwörungstheorien, dunkle Geheimnisse und der Ost/West Konflikt eine tragende Rolle. Am Ende findet man eine Zeittafel mit den Daten des Falles.
Bevor ich das Buch gelesen habe, fiel mir das Cover auf. Ein uniformierter Mann kontrolliert einen Wagen an der Grenze von der BRD zur DDR. Das deutet viel Kontrolle, aber auch Konfliktpotenzial an. Es war nicht einfach, in der DDR aus- bzw. einzureisen. Damit ist der erste Konflikt bereits angesprochen.
Im Buch an sich fand ich viele brillant recherchierte Fakten über Johns Verschwinden. Da der angemessene, detaillierte Schreibstil die Fakten verbindet, ist es eine sehr realistische und lehrreiche Darstellung der Ereignisse. Man lernt viel über die Organe von BRD und DDR, aber auch die der Besatzungsmächte. Insgesamt wird das Zeitgefühl der damaligen Zeit gut übermittelt, was mit Sicherheit auch an der angemessenen Sprache liegt.
Ich konnte Gerber gut folgen und fand das ganze sehr spannend und zeitgerecht dargestellt. Daher ist das Buch echt super zu lesen, wenn man Grundkenntnisse in der deutsch-deutschen Geschichte hat. Sonst empfiehlt es sich, einige Sachen (Einreise DDR, Schutzmann…) vorher zu recherchieren. Gute Lektüre, um mehr über das verschwinden Otto Johns und eine mögliche Darstellung der Sache zu erfahren.