Würdiger Nachfolger, nicht ganz so stark wie der erste Teil

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Ich weiß nicht warum, aber irgendwie hatte mich der erste Teil der neuen Philip-Gerber-Serie von Ralf Langroth unerwarteterweise recht schnell in seinen Bann gezogen. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen an den zweiten Teil. Um zunächst damit zu öffnen: Auch "Ein Präsident verschwindet" ist ein spannender, kurzweiliger und hervorragend recherchierter Thriller, der die Geschichte des BKA-Ermittlers Philip Gerber unterhaltsam in die Bonner Republik - und in diesem Teil zum ersten Mal - auch in das Berlin der 50er Jahre einbindet.

Insgesamt fiel mir der Einstieg in das Buch etwas schwerer als im ersten Teil. Alle Entwicklungen kommen Schlag auf Schlag, man holt kaum Luft und einige Entwicklungen wirken etwas künstlich gestelzt, fügen sich einfach zu perfekt ineinander und wirken somit etwas gezwungen. Aber im Laufe der Handlung kann das Buch durchaus an den Spannungsbogen seines Vorgängers anschließen und wurde dann auch in zwei Nachmittagen von mir durchgelesen.

Die Charaktere sind an einigen Stellen etwas plump und unterbelichtet (das war im ersten Teil aber ähnlich). Lliterarisch ist "Ein Präsident Verschwindet" natürlich keine historische Sensation, aber den Anspruch hat das Buch natürlich auch nicht. Langroth legt mit seinem zweiten Teil der Gerber-Reihe einen kurzweiligen und spannenden Thriller vor - und genau dieser Rolle wird das Buch auch gut gerecht.