Bewegend und lehrreich

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mella84 Avatar

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Die Suche nach einem Raum für sich selbst, um zu schreiben ist auch beinahe 100 Jahre nach Erscheinen von Virginia Woolfs Essay „Ein Zimmer für sich allein“ noch immer aktuell. In ihrem Buch „Ein Raum zum Schreiben“ begibt sich die norwegische Autorin Kristin Valla auf die Suche nach jenem berühmten Zimmer – und findet ein Haus.
Auf ihrer Reise zu diesem Haus und sich selbst in diesem Haus wird Valla von namhaften Kolleginnen wie George Sand, Agatha Christie, Daphne du Maurier und Patricia Highsmith begleitet. In klarer, persönlicher Sprache schildert Valla, wie der Wunsch nach einem Rückzugsort entstand, wie sie ihn fand und welche Bedürfnisse er erfüllen sollte. Sie schreibt über die finanziellen, baulichen und emotionalen Schwierigkeiten, denen sie sich stellen musste. Dabei erwähnt sie nicht weniger als 34 andere Autorinnen.
Lesende können aus diesem Buch sehr viel mitnehmen und lernen. Wie haben sich Frauen in früheren Zeiten den Raum zum Schreiben erkämpft? Mit welchen Schwierigkeiten waren sie konfrontiert und was konnten sie erreichen? Ich habe bekannte Schriftstellerinnen wiederentdeckt und neue kennengelernt. Vielleicht blickt so mancher nach der Lektüre auch um sich und sieht in den eigenen vier Wänden das gleiche wie Kristin Valla in ihrer Schreibstube: „Das Haus war mein Heiligtum. Mein Kloster. Meine geschützte Werkstatt.“