Reise durch Räume des Schreibens
Was ist der Raum, in dem es sich am besten schreibt? Ist es ein gedanklicher oder einer realer Raum? Hat er Türen, Fenster, Bücher, einen Schreibtisch? Kristin Valla reist bei der Suche nach dem eigenen Raum durch die Literaturgeschichte: Wie haben Frauen vor und neben ihr geschrieben? Was haben sie gebraucht, um das zu Papier zu bringen, was sie zu sagen hatten? Valla beantwortet die Frage wenig überraschend mit der Ambivalenz der Realität: Einige hatten nur kleine, andere größere Räume - manche sogar lange Zeit keine. Für einige bedeutet der Raum zu schreiben eine empanzipatorische Leistung als Trennung zu dem, worin die Gesellschaft sie gesehen hat: Hausfrau und Mutter zu sein. Für andere ist er gar eine psychische Notwendigkeit. Für sich selbst beantwortet Valla die Frage nach dem eigenen Raum mit der Erkenntnis, dass das Schreiben am Ende vor allem eines ist: Eine Entscheidung, schreiben zu wollen.