Ein seltsames Buch?

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botte05 Avatar

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Sheldon Horowitz ist 82 Jahre. Nachdem seine Frau Mabel vor 8 Monaten verstorben ist, hat ihn seine Enkeltochter Rhea gebeten, mit ihr nach Norwegen zu kommen, um mit ihr und ihrem Ehemann Lars gemeinsam zu leben.

Alle denken, er habe Demenz, aber Sheldon lebt lediglich viel in seiner Erinnerung und ist ein sturer Hund. Im Korea-Krieg erhielt er zwei große Auszeichnungen für sein Heldentum, was niemand weiß. Er sieht dies als Privatsache an und versteckt seine Kriegsverletzungen hinter angeblich schusseligen Unachtsamkeiten.

Eines Tages ist er allein in der Wohnung, als er in der Wohnung über sich großen Tumult wahrnimmt und schließlich der Frau von oben mit ihrem Kind Zuflucht gewährt. Die Männer stürmen die Wohnung, die Frau stirbt und Sheldon versteckt sich mit dem Kind im Schrank.

Der Buchbeschreibung kann ich entnehmen, dass Sheldon mit dem Jungen fliehen kann. Er weiß nicht, was die Männer von dem Kind wollen, aber er weiß, dass sie ihn nicht kriegen werden.

„Ein seltsamer Ort zum Sterben“ ist ein seltsames Buch, zumindest ist dies mein erster Eindruck anhand der Leseprobe. Die Handlung an sich ist klar skizziert, der Text jedoch nicht so leicht zu lesen. Vielleicht will Derek B. Miller mit seinem Schreibstil eine gewisse Altersverwirrtheit des Hauptdarstellers belegen, welcher ständig gedanklich zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin- und herpendelt. Die Kinder interessieren sich nicht für die „alten Geschichten“, so sind sie für ihn ein Rückzugsort und nur er kennt die ganze Wahrheit. Und mitten in seine Gedanken an früher und eine gewisse Untätigkeit platzt eine Art Kriegsszenario, dem er sich entschlossen und mutig stellt. Kann ein alter Kriegsveteran es mit mindestens drei kräftigen, brutalen Männern aufnehmen und dabei noch ein Kind schützen? Kann ein seltsames, aber durchaus besonderes und gutes Buch werden…