Ein seltsamer Ort zum Sterben

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heather_h Avatar

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*INHALT*
Sheldon Horowitz ist 82 Jahre alt, als er (nach dem Tod seiner Frau) zu seiner Enkelin und deren Mann nach Oslo zieht. Er findet sich dort nicht unbedingt gut zurecht und hat sich im Laufe der Zeit ein paar Eigenheiten gegönnt, die seine Frau und nun auch seine Enkelin dazu bringen, sich zu fragen, ob er an Altersdemenz leidet.

Als er eines Tages Lärm im Treppenhaus hört und die Tür öffnet, trifft er auf eine Frau mit ihrem Sohn. Sie wird ermordet, Sheldon kann jedoch mit dem Jungen fliehen und hat sich fest vorgenommen, ihn zu beschützen und nicht zuzulassen, dass die Mörder ihn bekommen.

Eine Verfolgungsjagd beginnt..

*MEINE MEINUNG*
Ich würde dieses Buch nicht als Thriller bezeichnen, auch wenn dieses Wort unter dem Klappentext (in einer Meinung des Guardian) steht. Ich finde "Roman" viel treffender, da es hier nicht um den Nervenkitzel geht und auch nicht der Mord und dessen Aufklärung im Vordergrund stehen, sondern Sheldon, seine Lebensgeschichte und das Beschützen des kleinen Jungen.

Der Autor spricht im Laufe der Geschichte durch Rückblenden und Erinnerungen viele gesellschaftlich relevante Themen an; es geht beispielsweise um Kriege wie die in Vietnam oder Korea, aber auch um Europas Asylpolitik oder den Kosovo. Trotz - oder gerade wegen - dieser Unterbrechungen in der Rahmen- oder Haupthandlung gelingt es Derek B. Miller, einen Spannungsbogen zu spannen und eine interessante und kuriose Geschichte zu erzählen, die mich sowohl ergriffen und berührt, als auch zum Schmunzeln gebracht hat.

Ein interessanter Protagonist, der sehr viel Spaß gemacht hat und den ich gerne noch länger begleitet hätte, ebenso tolle Nebenfiguren, und eine gut durchdachte Geschichte mit viel Tiefgang ergeben ein Buch, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.