Die Welt kommt mit vierzehn...

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eskalina Avatar

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Es ist eine ganz eigene Welt in die Silvia Avallone Einblick gibt - eine heiße, trostlose Welt, in der die Stahlarbeiter und deren Familien in Piombino leben. Einerseits der Blick auf das Stahlwerk, ihre Lebensgrundlage, die ihnen Brot und Arbeit gibt, sie aber nicht aus ihren Fesseln lässt und andrerseits der Blick auf Elba, eine Welt der reichen Touristen, zu der die Bewohner der Arbeitersiedlung zwischen Strand und Stahlwerk nie gehören werden.

Anna und ihre Freundin Francesca leben in Piombino und es scheint, als seien die beiden dreizehnjährigen schon jetzt in ihrem Umfeld gefangen und ihr Lebensweg vorgezeichnet. Es sind sehr beeindruckende Bilder, die die Autorin von der Arbeitersiedlung und ihren Bewohnern zeichnet. Der heiße Sommer, der Vater, der vom Balkon aus seiner pubertierenden Tochter mit dem Fernglas hinterher spioniert, die schlechte Beziehung der Eltern untereinander und dann gleich ein Sprung in eine Wohnung weiter und wieder ein gut skizziertes Bild von einer anderen Familie, das mit wenigen Worten zeigt, wie das Leben hier stattfindet.

Über allem liegt bleischwer die Hitze eines Sommers, der der Hitze im Stahlwerk, das alles hier beherrscht, in nichts nachsteht.

Ich war begeistert von diesen Bildern, von der Stärke der Sätze, die genau dosiert einen Einblick in diesen Mikrokosmos geben, aus dem ein Entfliehen unmöglich scheint und würde gern mehr davon lesen.