Ein Sommer aus Stahl

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sissidack Avatar

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Dieser Roman ist etwas ganz Neues für mich. Noch nie habe ich einen Roman von einem  italienischen Autor oder einer italienischen Autorin gelesen. Wobei ich aber auch  Herrn Michael von Killisch-Horn ein Kompliment machen muss für die Art seiner Übersetzung.

Beim Lesen spürt man fast körperlich die Hitze des Tages, die Stimmungen der Menschen, die Schwere der Arbeit im Stahlwerk und das überschäumende Temperament der jungen Mädchen. Schwer lastet das riesige Stahlwerk auf den Menschen. Es prägt sie seit vielen Generationen und ist trotzdem am Sterben. Es ist ihr Leben und ihr Fluch.

 In diesem Umfeld Kind oder Jugendlicher zu sein ist schwer. Man möchte ausbrechen! Man möchte auffallen um jeden Preis! Provozieren ist ein Weg des Auffallens.

 Die Mentalität der Italiener, so wie wir sie uns vorstellen, ist gut beschrieben. Aufbrausend und temperamentvoll,  im Umgang miteinander auch gewalttätig und eifersüchtig, sowohl auf die Ehefrau als auch die heranwachsende Tochter reagiert der Vater. Dies scheint dem Charakter der Menschen wirklich zu entsprechen. Das Leben in den Wohnsiedlungen prägt und erzieht.

 

Bisher ergibt sich ein Gemisch aus eingeschliffenem Lebensstil bei den Erwachsenen und ausbruchsbereiter Lebensfreude, verbunden mit jugendlichem Leichtsinn bei den Heranwachsenden.

 

Wie einführend erwähnt, sind die Beschreibungen des Lebensbereiches und der Charaktere sehr gelungen. Wer Extreme im Zusammenleben mag, sollte weiter lesen.