voyeuristisch

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yellowdog Avatar

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Die Leseprobe zeigt einen Text, der mit dem Stilmittel des intensiven Beobachtens arbeitet und dabei den Leser gleichfalls in die Position des Voyeurs drängt. Ich weiß nicht, ob das besonders elegant ist, aber ansatzweise funktioniert es. Dennoch bleibt es fragwürdig, wenn alle Männer, selbst der Vater eines der Mädchen so aufgegeilt sein Fernglas benutzt. Die vorwurfsvolle, aber nicht handelnde Mutter wirkt aber genauso klischeehaft. Auch der betonte Einsatz der Hitze in Italien wirkt aufgesetzt, und bleibt doch nicht ohne Wirkung.

Am spannensten sind die Abschnitte mit den beiden Mädchen. Ebenfalls sexuell aufgeladen, stellt sich nebenbei aber noch die unbeantwortete Frage nach der Zukunft. Sie wollen immer zusammenbleiben, sogar zusammen sterben.

Es gibt einige eindrucksvolle Passagen, bei anderen stören mich die Klischees. In der Summe bleibt Verunsicherung, was man am Ende mit dem Buch anfangen soll. Da hilft wohl nur, den ganzen Roman zu lesen.