Die Magie des Gewöhnlichen

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borstelmaus Avatar

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Lorrie Ann und Mia, zwei Mädchen im Kalifornien der Neunziger Jahren, die unterschiedlicher nicht sein können und gerade dadurch in Freundschaft verbunden sind. Die eine mit scheinbar mühelos erreichtem, harmonischem Familienidyll wie aus dem Bilderbuch, die andere mit einer typischen Familie, die diesem Idyll nachjagt und es doch nie erreichen kann.
Die Leseprobe hat mich sehr überrascht. Das Cover ließ mich irgendwie eine oberflächlichere Geschichte erwarten, als es in Wirklichkeit ist. Viele Sätze treffen direkt ins Mark und erschüttern in ihrer Intensität. Der erste Reflex ist oft ein Lachen, das aber mit Verstehen des Ausmaßes der Tragweite sogleich stecken bleibt. Es geht um banale Dinge, die für Teenager aber keineswegs banal sind und dadurch einen Trittstein auf dem Weg zum Erwachsensein bilden. Dann wiederum geschehen tragische Ereignisse, die allerdings von den Teenagern nicht verarbeitet werden können. Irgendwann in dieser Zeit entfremden sich Mia und Lorrie Ann und treffen später im Leben wieder aufeinander.
Mir gefällt der Schreibstil ausnehmend gut, da die Stimmung sehr gut eingefangen wird. Ich bin gespannt, wie Mia und Lorrie Ann ihre Freundschaft aufarbeiten und ob es für sie eine Chance gibt.