Ein ruhiger Roman gibt Stoff zum Nachdenken

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meike Avatar

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In diesem Roman erzählt Giulia von ihrer Familie und deren großen und kleinen Sorgen im Leben. Giulias Vater ist nach dem tödlichen Unfall seiner Frau plötzlich Witwer und muss lernen, mit der nun vorherrschenden Leere zurechtzukommen. An einem Sonntag trifft er Elena und deren Sohn Gaston, die drei verbringen einen Nachmittag zusammen und tauschen sich aus. Nebenbei streut Giulia Erinnerungen aus der Vergangenheit, Infos zu ihren Eltern und ihren Geschwistern sowie aus ihrem jetzigen Leben ein.

An sich geschieht in dem Roman wenig und doch so viel. Die Geschichte lebt von subtilen Anspielungen, der symbolträchtigen Sprache und den vielen Anregungen, das eigene Leben zu hinterfragen und jene Dinge wertzuschätzen, die im Alltag oft untergehen. Die Grundstimmung ist melancholisch, doch nicht hoffnungslos.

Das Buch hat mich berührt und auch mit Fragen zurückgelassen - gern hätte ich noch mehr erfahren, vor allem von Elena, von Giulia selbst und von Giulias Bekanntschaft im Café. Wer viel Handlung erwartet, wird enttäuscht sein. Doch wer sich einlässt auf einen unaufgeregten und dennoch vielsagenden Roman wird mit "Ein Sonntag mit Elena" seine Freude haben.