Ruhige Familiengeschichte

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sina2608 Avatar

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Diesen August erscheint im Hanserblau Verlag das Buch Ein Sonntag mit Elena von Fabio Geda.

Den Roman wird es als gebundene Ausgabe geben, ohne Buchumschlag Umschlag sondern vielmehr mit einem sehr schön bedrucktem Bucheinband, zusätzlich nicht einfoliert (#ohnefolie). Dies finde ich wirklich ganz wunderbar und ich würde mir wünschen, dass dies noch viel häufiger der Fall wäre.

Das Buch handelt von einem Mann Ende 60, der in Turin in seiner Wohnung alleine lebt, nachdem seine Frau verstorben ist und die Kinder eigene Leben führen. An einem Sonntag erwartet er zum Mittagessen Besuch von einer seiner Töchter mit Enkelin – jedoch sagen diese kurzfristig ab, da die Enkelin sich den Arm gebrochen hat. Als der Herr daraufhin etwas Zeit im Park verbringt, lernt er dort Elena und ihren Sohn Gaston kennen. Hier beginnt eine Bekanntschaft, die das Leben aller drei Beteiligten verändert – für alle ist diese Begegnung eine Art wunderbarer Neustart – um Dinge zu überdenken und anders zu machen.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht einer der Töchter, die lange Zeit wenig Kontakt zu ihrem Vater hatte – dies ist von der Erzählperspektive zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig und wirft die ein oder andere Frage auf, mit der Zeit gewöhnt man sich als Leser jedoch daran.

Insgesamt ist der Roman in einer sehr bildreichen und emotionalen Sprache verfasst, was ich beim Lesen gerne mochte.

Es gibt hier keinen riesigen Spannungsbogen, sondern vielmehr erwartet uns insgesamt eine ruhig erzählte Familiengeschichte - die aus ungewöhnlicher Perspektive beleuchtet wird– und sehr greifbare und nahbare Charaktere und die Ereignisse verschiedener Leben von verschiedenen Menschen beleuchtet.

Für mich befindet sich der Roman im durchschnittlichen Bereich und vermutlich wird mir Gedos Sprache wesentlich länger in Erinnerung bleiben, als der Inhalt dieses Buches.