Im Strandkorb, den Wind im Gesicht und die Füße im Sand...

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...so sollte man das Buch "Ein Strandkorb für Oma" von Janne Mommsen eigentlich lesen.

Sönke, ein ehemaliger Eventmanager,und Maria, eine Polizistin, leben nun seit ungefähr einem Jahr zusammen auf der Insel Föhr in Oma ihr klein Häuschen. Sie bekommen Besuch von ihrer 15-Jährigen Cousine Jade, die von ihren Eltern nach Föhr geschickt wurde, um die Wurzeln ihrer Familie kennenzulernen. Jade ist ein Gothic und das ist nicht das einzige, was Marias und Sönkes Leben einige Tage aus den Fugen geraten läßt. Die einzige mit der sich Jade zunächst gut versteht ist Oma, aber Oma wird langsam tüddelig. Maria droht die Versetzung aufs Festland.Dann verschwindet auch noch ein Bild aus dem Kunstmuseum und der nach Föhr gesannte Ermittler ist Marias Ex-Freund.

"Ein Strandkorb für Oma" ist Janne Mommsens zweiter Roman rund um die Familie Riewerts und die Insel Föhr. Der Roman ist aus der Ich-Erzähler-Perspektive von Sönke geschrieben. Um der Handlung folgen zu können, ist es nicht notwendig, den ersten Roman zu kennen.

Der Text ist gut verständlich geschrieben, man kann ihn leicht lesen. Die Sätze sind eher kurz und ohne Schnörkel und die Dialoge sind oftmals "norddeutsch" ohne viele Worte. Hin und wieder sprechen die Bewohner der Insel friesisch, es folgt dann aber immer eine Übersetzung des Gesagten. Sehr schön beschreibt Janne Mommsen den Zusammenhalt des Inselvolkes und es gelingt ihm hervorragend, die Charaktere so zu beschreiben, dass sie einem sympathisch (die meisten) oder unsympathisch (eigentlich nur einer) sind.

 Das Cover passt wunderbar zu dem Buch. Ich habe es am Ende der Geschichte nochmal mit einem leichten Schmunzeln genau betrachtet.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, ein kurzweiliges Lesevergnügen, dass trotz des eher schwierigen Themas (Oma wird tüddelig) nie die humorvolle Seite verliert. Ich hatte zuvor schon den ersten Roman "Oma ihr klein Häuschen" gelesen, so dass mir die Charaktere bereits bekannt waren. Nur Sönkes Verhalten gegenüber der Oma, bzw. die Gespräche mit ihr, erschienen mir manchmal etwas "dumm". Alles in allem wirkte es aber trotzdem stimmig.

Der Kriminalfall macht das Buch nicht zu einem Krimi, es ist mehr eine Föhrer Charakterstudie mit einer großem Portion Nordsee-Ulaubsflair. Sehr zu empfehlen, um es in einem Strandkorb zu lesen oder um die Zeit bis zum Urlaub zu überbrücken. Zwei Sachen noch am Rande, dass erste Buch gefiel mir noch ein bißchen besser und irgendwie hinterlassen beide Romane bei mir das Gefühl, unbedingt mal nach Föhr zu müssen ;-)