Imke Riewerts, eine wirklich coole Oma

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Imke Riewerts ist mit ihren 76 Jahren noch recht rüstig, wird aber leider langsam etwas tüdelig, wie das im hohen Norden so nett heißt. Und dort lebt sie auch: auf Föhr, einer beschaulichen Nordsee-Insel.

 

Ihre Enkel Maria Riewerts und Sönke Naumann sind ein Paar (das geht, da Sönke´s Onkel Arne lediglich der Adoptivvater von Maria ist) und erwarten ihre 15jährige Cousine Jade, die von ihren Eltern ein I-Pod versprochen bekam, wenn sie es 14 Tage auf der Insel aushält.

Jade sieht allerdings nicht mehr ganz so aus wie auf ihrem Kommunionsfoto, dass sie als Hinweis bekamen... Sie ist Goth und Friedhöfe mag sie sehr. Während das für Maria und Sönke eher ein wenig befremdlich scheint, hat Oma gleich einen guten Draht zu Jade und geht mit ihr auch gleich auf einen Friedhof, um ihr die sprechenden Grabsteine ihrer verstorbenen Verwandten zu zeigen, denn dort ist es üblich, dass man die Lebensgeschichte der Verstorbenen ein wenig auf dem Grabstein mit verewigt. Überhaupt ist Oma ganz anders, als man das erwarten würde: ie ist mutig, tough und gewitzt, das hat mir sehr gefallen. Sie trägt sehr gern knallbunten Sachen, mischt sich gern auch mal in Dinge ein, die sie eigentlich nichts angehen und ist selbst erschüttert, dass sie vergesslich wird. Bei allem Humor macht das auch ein wenig nachdenklich, gerade auch die Szene mit „Frau Rottenmeier“.

Oma Imke hat mich oft an meine Omi erinnert und war mir von Anfang an sehr sympathisch. Ich denke, das wird vielen Lesern ähnlich gehen.

So beschaulich die Insel auch sonst war, mit einem Mal geht es recht turbulent zu: Oma´s Wohnung droht abzubrennen, dann wird Oma noch des Bilderdiebstahls verdächtigt und zu allem Überfluss taucht auch noch Maria´s Ex Tobias vom BKA auf, sehr zum Mißfallen von Sönke. Zumal Maria als Polizistin und mit Oma als Verdächtiger zwischen allen Stühlen steht...

 

Ein kleines, aber ganz feines Buch ! Janne Mommsen hat mir viel Spass bereitet mit seinen alltäglichen Insulaner-Geschichtchen, die in nette, kleine Kapital unterteilt sind, die alle eine eigene Überschrift haben. Soviel Liebe zum Detail finde ich super und auch vom Stil her las sich das Buch sehr angenehm und amüsant. Die kleine Krimikomponente gab dem Ganzen noch einen Kick mehr, super !

Das Cover finde ich absolut genial und wer das Buch gelesen hat, weiß auch, was das mit Oma Imke zu tun hat.

Ein schönes, humorvoll unterhaltendes, meiner Meinung nach viel zu dünnes Buch für zwischendurch, idealerweise zu lesen auf einer Nordsee-Insel (es muss ja nicht Föhr sein...) in einem Strandkorb !