Gut, aber nicht Karin Slaughters bestes Buch

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ayleen256 Avatar

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Andrea denkt, sie kennt ihre Mutter und weiß alles über ihr Leben. Bis zu einem Tag, da Andrea und ihre Mutter Laura Zeugen eines Verbrechens werden und Andrea das gelassene Gesicht ihrer Mutter sieht, als sie dem Täter das Leben nimmt. Als Andrea Antworten von ihrer Mutter bekommen möchte, wird sie stattdessen zu einer genau geplanten Flucht gezwungen. Mehr und mehr Fragen bezüglich Lauras wirklicher Identität drängen sich auf. Wer ist ihre Mutter wirklich? Und vor wem müssen sie fliehen?

Ich lese Karin Slaughters Reihen unheimlich gerne. Wie auch bei ´Die gute Tochter´ handelt es sich bei ´Ein Teil von ihr´ um einen eigenständigen Band. Er ist in zwei Erzählstränge gegliedert, die über lange Strecken erzählt werden. Der erste spielt in der Gegenwart mit dem oben geschilderten Vorfall und Andreas anschließender Flucht. Es sind viele Fragen offen, vor allem bei der Flucht, die sehr seltsam verläuft, was die Personen betrifft, auf die Andrea trifft und deren Rollen zunächst unklar sind.


Dieser Erzählstrang wird über weite Teile in den Hintergrund gedrängt, in der es um eine Sekte bzw. Terroristische Aktivistengruppe geht, die Anschläge plant, um sich an einer Health Care Organisation zu rächen. Karin Slaughter lässt sich hier viel Zeit, die Stränge zusammenzuführen. Ein wenig aufpassen muss man hier schon, weil sie ordentlich mit Namen und Spitznamen spielt. Obwohl mir dieser Teil anfangs nicht so zusagte, weil einem die Beweggründe der agierenden Personen fehlen, dominierte er für mich am Ende doch.


Anstrengend fand ich den durchgängigen Assi bzw. Schimpfwortslang einiger Figuren. Ansonsten kam die Autorin im gewohnten Gewand daher. Vielleicht mit etwas mehr Fokus auf die Einzelschicksale als auf detaillierte Gewaltszenen. Die Spannung fand ich eher mäßig auf gleichbleibenden Niveau. Die unzähligen Fragezeichen während des Lesens wurden gegen Ende sehr erklärend aufgelöst. Für mich war dieser Thriller bei weitem nicht Karin Slaughters bestes Buch, aber trotzdem gut lesbar. 4 Sterne vergebe ich hierfür.